Wir wünschen es uns alle: frei sein. Aber was bedeutet Freiheit überhaupt und wie kann man diese mehr in sein Leben ziehen? Ich zeige dir, wie du in 10 Schritten deiner Freiheit näher kommst.
Wenn uns eines wichtig ist, dann ist es Freiheit. Unsere Vorfahren haben Jahrhunderte lang für ihre und unsere Freiheit gekämpft. Und nie zuvor sind Menschen mit der Freiheit auf die Welt gekommen, wie wir sie heute erleben dürfen. Dennoch fühlen sich viele von uns in ihrem Alltag gefangen – zu viele Verpflichtungen, zu viele Termine, ein zu großes Pflichtgefühl, ja vielleicht auch zu viele Entscheidungsoptionen. Unser heutiger Alltag kann sich schwer anfühlen und das Jahr über wird auf den Jahresurlaub hin gefiebert.
Wieso holen wir uns unsere Freiheit nicht in unser Leben und in unseren Alltag zurück? Wofür leben wir, wenn wir nicht täglich unsere Freiheit und unsere Träume ausleben dürfen? Schließlich darf sich das Leben doch jeden Tag schön anfühlen und nicht nur am Wochenende.
Was bedeutet Freiheit für dich?
Bedeutet es, acht Stunden am Tag im Büro zu sitzen? Ist es Zeit mit deiner Familie zu verbringen? Die Welt zu bereisen? Ein ortsunabhängiges Leben zu führen? Ein Eigenheim? Oder finanzieller Reichtum?
Jeder hat seine eigene Vorstellung und Definition von Freiheit – was jedoch oft gleich ist und viele mit Freiheit verbinden: Freie Zeiteinteilung und Selbstbestimmtheit. Das bedeutet wieder Herr bzw. Frau seiner Zeit zu werden und mehr Entscheidungsfreiheit zu haben, wie der Alltag aussieht. Wann gehe ich arbeiten? Wann habe ich Freizeit? Womit verbringe ich meine Freizeit? Natürlich können wir frei darüber bestimmen, aber hier mal ein Termin, da noch eine Aufgabe und schneller als man es bemerken kann, ist der Terminkalender vollgestopft. Wir rutschen in einen Alltagstrott mit vielen Verpflichtungen und Terminen und am Ende fragt man sich: Will ich das wirklich so und wozu mache ich das alles?
Was uns wirklich wichtig ist, wissen wir oft gar nicht mehr. Es sind all die Verpflichtungen, äußeren Umstände und Menschen um uns herum, die uns vergessen lassen, unseren eigenen Weg zu gehen und unsere Träume zu erfüllen.
Traue dich, frei zu sein
So schön die Vorstellung auch ist, so groß ist oftmals der Schritt von seinem „sicheren“ Leben den Schritt in die Freiheit zu tun. Dafür gibt es dreierlei Gründe:
- Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, uns Gedanken über die aktuellen Probleme und die Probleme der anderen zu machen.
- Es ist furchtbar angsteinflößend, etwas Neues zu tun und seine Sicherheit aufzugeben.
- Wir wüssten gar nicht, wo wir anfangen sollen. Wir sind viel zu sehr in unserer kleinen Welt eingebunden und haben viel zu viele Verpflichtungen.
Doch das Schöne ist doch, dass wir alle mit kleinen Schritten wieder mehr Freiheit erlangen können, um ein glückliches Leben zu führen. Doch was genau kannst du jetzt tun?
Die Freiheit zurückerlangen – so geht´s:
1. Befreie dich vom Müssen und gehe über zum Können und Dürfen
So schwer sich unser Alltag manchmal anfühlt, so schwer machen wir es uns selbst. Schließlich müssen wir morgens früh aufstehen, wir müssen zur Arbeit gehen, wir müssen einkaufen gehen und zwischendurch auch noch zum Arzt.
Dieses kleine Wort „müssen“ gibt jeder Aktivität einen Hauch von Zwang und Verpflichtung – und wenn wir etwas tun „müssen“ haben wir keine Wahl. Doch wir haben immer eine Wahl. Daher präferiere ich folgende Hilfsverben:
„Ich darf arbeiten gehen und mir mein Geld verdienen“
„Ich will heute Sport machen.“
„Ich werde heute einkaufen und mir meine Lebensmittel heute selbst aussuchen.“
„Ich kann morgens gesund aufstehen und darf etwas erleben“
Merkst du den Unterschied? Plötzlich wird aus einem Zwang und einer Verpflichtung ganz leicht eine Wahl. Indem wir ein einziges Wort abändern, werden wir vom passiven Spieler zum handlungsfähigen Akteur. Schließlich ist es unsere freie Entscheidung, diesen Job zu wählen, früh aufzustehen und einkaufen zu gehen.
Versuche also dieses kleine Wörtchen „müssen“ aus deinem täglichen Vokabular zu streichen und es wird einen großen Unterschied machen.
2. Befreie dich von deinem Ballast aus der Vergangenheit
Unsere Vergangenheit ist mächtig. Sie hat uns wachsen lassen, sie hat uns lernen lassen, sie hat uns lachen lassen. So schöne Erinnerungen sie für uns beherbergt, so sehr kann sie uns auch vom gegenwärtigen Leben abhalten. Denn wer zu treu zu seiner Vergangenheit bleibt, kann sich nicht weiterentwickeln, neue Wege gehen und Erfüllung finden.
Das fängt bereits bei der Jobwahl an. Da hat man jahrelang Zeit und Geld für sein Studium investiert, dann sollte man doch auch in diesem Bereich arbeiten? Oder man hat sich jahrelang hochgearbeitet, da kann man die Position doch jetzt nicht einfach aufgeben? Da wäre ja alles umsonst gewesen…
Falsch, denn die letzten Jahre haben dich an diesen Punkt gebracht – und wie fühlst du dich? Frei, erfüllt und hochmotiviert? Oder empfindest du eher Ratlosigkeit, Einengung, Verpflichtung und Demotivation? Dann sind das vielleicht deine Signale deines Unterbewusstseins, dass du deinen Traumjob, Traum-Wohnort und Platz in der Welt noch nicht ganz gefunden hast und dich dein Vergangenes-Ich doch noch nicht an die Position gebracht hat, die du dir jetzt wünschst.
Dies mag vor wenigen Jahren oder Monaten auch noch ganz anders ausgesehen haben – hier hat dir all das Spaß gemacht. Aber die Welt um uns herum entwickelt sich immer weiter, wir entwickeln uns immer weiter und wachsen aus unseren „alten Schuhen“, was auch gut ist.
Fokussiere dich auf deine Zukunft, wohin du gehen willst, welche Person du zukünftig sein möchtest – und gib deiner Vergangenheit nicht mehr die Macht, deinen zukünftigen Weg zu bestimmen.
Manchmal braucht man für einen Neustart eine kleine Auszeit, eine neue Umgebung und neue Menschen um sich herum. Denn in einer alten, gewohnten Umgebung mit den gleichen Leuten und gleichen Routinen fällt es oft viel schwerer, einen Neuanfang zu starten und die richtige Inspiration zu erlangen.
3. Befreie dich von alten und unnötigen Dingen
Ich bin ein großer Fan davon und mache es regelmäßig: Ausmisten. Sei es meinen Kleiderschrank, meine Papierstapel oder alte Bücher. Es gibt für mich nichts Befreienderes als mich von alten, teils unnötigen Dingen zu trennen – und somit den ganzen alten Ballast loszuwerden. Denn Konsum macht mich nicht glücklich, sondern engt mich vielmehr ein und schafft Probleme.
Es muss kein Minimalismus sein, aber minimalistischer zu leben tut mir unglaublich gut. Ich spare dadurch sehr viel Zeit, Geld und habe automatisch einen besseren Überblick und damit auch mehr Ordnung im Kopf. Es macht mir mein Leben einfacher und dafür lohnt es sich, der Werbeindustrie zu widerstehen.
Wie fändest du ein Leben als moderner Minimalist?
4. Befreie dich von deinen Geldsorgen
Schon als Kind bekommt man immer gesagt: Über Geld spricht man nicht. Dieses Tabu breche ich heute, denn es ist ein wichtiges Thema und heutzutage dreht sich fast alles ums Geld.
Wir lieben Geld, wir brauchen Geld und wir arbeiten hart dafür. Man könnte meinen, Geld ist alles und Geld macht glücklich. Leider zeigen immer wieder Studien: Geld allein macht nicht glücklich und ab einem gewissen Einkommen, das unsere Grundbedürfnisse deckt, ändert ein größeres Gehalt nichts an unserem Glücksempfinden.
Dennoch wollen wir immer mehr und wir glauben, dadurch ein besseres, glücklicheres und sichereres Leben zu haben. Wir jagen es also und diese Verfolgungsjagd endet meist nie…
Wie viel Geld brauchst du wirklich, um (gut) über die Runden zu kommen? Sind es 1000€, 2000€ oder 5000€ monatlich? In den meisten Fällen ist es weit weniger als man immerzu annimmt.
Verschaffe dir also einmal einen Überblick:
Erstelle eine Übersicht mit Dingen, die du zum Leben brauchst (Miete, Lebensmittel, Versicherungen,…) und erweitere sie anschließend mit Dingen, die dein Leben einfacher machen und die dir wichtig sind (Auto, Fahrrad, Mitgliedsbeitrag im Verein,…). Summiere die Kosten, die du dafür aufbringen musst, und lass dich überraschen, wie viel Geld du wirklich brauchst. Erhältst du dieses Einkommen bereits monatlich auf dein Konto?
Diese kleine Übung hat mir sehr geholfen zu sehen, dass ich nicht viel Geld benötige, um mir das zu leisten, was mir wichtig ist. Klar nach oben hin ist oft keine Grenze, aber das ist Zusatz. Diesen „Schnick-Schnack“ brauche ich nicht, um glücklich zu sein und ein komfortables Leben zu führen.
Aber was ist mit der Zukunft? Irgendwann mache ich doch größere Investitionen oder möchte aufhören zu arbeiten. Da muss ich doch vorarbeiten?
Ich bin der Meinung, dass gewisse Geldreserven wichtig sind, um eine Zeit lang ohne Einkommen leben zu können. Aber wieso sollte ich jetzt viel Zeit investieren, um mehr Geld zu verdienen, um im Alter irgendwann einmal ein komfortables und glückliches Leben zu führen, wenn ich jetzt schon Tag für Tag das Leben genießen kann?! Ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt – und da ist mir Spaß, Freizeit und Erfüllung wichtiger als mir Sorgen über meine Zukunft zu machen oder mich abzuschuften. Alles wird sich auf meiner und auf deiner Reise regeln und neue Wege und Möglichkeiten werden sich eröffnen. Vertraue darauf und genieße deine Zeit in der Gegenwart.
5. Befreie dich von toxischen Menschen
..denn diese haben einen (zu) starken Einfluss auf dich und ziehen dich kontinuierlich herunter.
Kennst du das, wenn du bestimmte Personen besuchst und du dir in diesem Moment bereits denkst, warum du dir das antust? Oder du fühlst dich sofort ausgelaugt, verärgert, klein oder machtlos? Toxische Menschen haben einen solchen negativen Einfluss auf uns. Sie entziehen uns unsere Energie, rauben unsere gute Laune und stören unseren inneren Frieden. Besonders Dauer-Nörgler und Miesepeter schaffen es immer wieder, uns den Tag zu vermiesen.
Wieso tun wir uns das eigentlich an? Wieso verbringen wir nicht lieber unsere Zeit mit Menschen, die uns guttun und die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern?
Da kommt wieder das kleine Wörtchen „müssen“ mit ins Spiel. Ich „muss“ ja schließlich meine Großeltern besuchen oder zu meinen Nachbarn des Friedens willen Kontakt halten. Auch hier hast du wieder die Wahl. Es ist deine Freizeit und du entscheidest darüber, mit wem du sie verbringst.
Den Kontakt zu ihnen musst du auch nicht zwingend komplett abbrechen, hier und da ein kurzes Gespräch oder da mal ein Telefonat ist oftmals drin. Aber die Zeit, die du mit ihnen verbringst, kannst du auf jeden Fall minimieren – und somit mehr Zeit den schönen Dinge des Lebens widmen.
6. Go with the flow
Ja, ich bin auch jemand, der sehr oft in seinem Kopf lebt und auf vieles gerne vorbereitet ist. Aber die Wahrheit ist: Oft kommt es doch anders. Nicht unbedingt ganz anders als geplant, aber in einer anderen Erscheinungsform. Rückblickend kann ich sagen, dass meine Intuition oft die richtige war und ich mich darauf hätte mehr verlassen sollen, anstatt zu versuchen alles zu kontrollieren. Dadurch erspart man sich einiges an Zeit und vor allem an Grübeleien. Woher sollen wir denn auch wissen, was die Zukunft bringt?
Wichtiger ist es, sich selber zu vertrauen und seine Ressourcen zu stärken, um das was kommt begrüßen zu können.
Gehe mit dem „Flow“ des Lebens und kämpfe nicht dagegen an. Wer auf seinen Wegen flexibel, aber weiterhin fokussiert bleibt und sein Ziel nicht aus den Augen verliert, wird es auch erreichen. Vielmehr wird er sich nicht von den Geschehnissen des Lebens, die sich eben nicht vorhersehen lassen, abbringen lassen.
Also nutze deine Zeit sinnvoll – plane nicht zu viel, sondern vertraue auf das Timing deines Lebens. Alles kommt zur rechten Zeit, nämlich dann, wenn du bereit dafür bist. Lebe also im Hier und Jetzt, nimm alles mit. Stärke dein Selbstvertrauen, entwickle dich weiter und du bist bereit für deine Zukunft.
7. Sag´ das magische Wort
Und damit meine ich nicht „Bitte“, wobei das dem ein oder anderen auch nicht schaden würde. Meine Gedanken drehen sich da eher um das Wörtchen „Nein“ – oder auch „Ne“, „Nö“, „Nicht jetzt“.
Vielen fällt es schwer, anderen Menschen abzusagen oder ihnen eine Bitte auszuschlagen. Insbesondere, wenn es sich um einen geliebten und wichtigen Menschen handelt. Helfen, wo man kann, ist natürlich wichtig und tut auch gut. Genauso wichtig ist es aber auch, auf sich selbst zu achten. Du bist die wichtigste Person in deinem Leben und deine Hauptaufgabe ist es, dich glücklich zu machen und gesund zu erhalten. Wer da zu allem „ja“ sagt und sich damit ständig zu viel aufhalst, wird sich selbst keinen großen Gefallen tun.
Lerne auch mal Nein zu sagen, wenn dir nicht danach ist und es für dich keine Priorität hat. DU willst lieber Zeit mit deiner Familie verbringen als mit Freunden in den Urlaub zu fahren? Sag Nein. Du möchtest lieber schlafen, statt auf ein Fest zu gehen? Kommuniziere auch das.
Geißel dich selbst nicht, sondern sag nur Ja, wenn du es auch wirklich so meinst.
8. Kreiere dein Freiheitsbild
Wie sieht Freiheit für dich aus? Was stellst du dir darunter vor und wie fühlt es sich an? Hast du da schon ein klares Bild im Kopf?
Schließe deine Augen und stelle es dir so genau wie möglich vor. Wie sieht dein Tag aus? Was machst du? Mit wem verbringst du deine Zeit? Wie glücklich bist du? Wie fühlt sich dieser Tag an, wenn du ins Bett gehst.
Diese kleine Visualisierungsübung hilft dir herauszufinden, wie deine Freiheit aussieht und was du dir wünschst.
9. Schreibe dein Freiheitsstatement auf
Schreibe nun deine Erkenntnisse direkt auf – genauso wie du es dir gerade vorgestellt hast. Du kannst anfangen mit:
„Freiheit bedeutet für mich…“
Dein Freiheitsstatement ist deine eigene kleine Freiheitserklärung, die du jeden Abend oder Morgen zur Hand nehmen kannst. Dies gibt dir die Möglichkeit zu entscheiden, was du heute tun kannst, um einen (weiteren) Punkt dieser Liste zu erfüllen bzw. einen Schritt näher an deine Freiheit zu gelangen.
10. Kommuniziere deine Freiheitsgefühle offen
Hast du deinen Partner, deine Familie oder Freunde schon einmal gefragt, was Freiheit für sie bedeutet?
Überrumpelt man diese mit einer solch tiefgründigen Frage, kann man schon einmal in etwas fraglose Gesichter blicken.
Aber diese Frage kann sehr erleuchtend sein – für dich und dein Gegenüber. Vielleicht stellt sich heraus, dass ihr beide dieselben Vorstellungen teilt und ihr gemeinsam nach Lösungen suchen könnt, um mehr Freiheit in euer Leben zu holen. Oder aber du stellst fest, dass deine Freunde oder dein Partner eine ganz andere Vorstellung von Freiheit haben und sie vielleicht auch schon in der aktuellen Umgebung gefunden haben.
Außerdem: Wenn man seine Gedanken und sein Verständnis von Freiheit ausspricht, wird das Ganze gleich noch einmal viel realer. Denn dann passiert das alles nicht nur im eigenen Kopf, sondern auch deine Außenwelt nimmt Kenntnis davon. Deine Liebsten wissen, wie es in dir aussieht und was du dir sehnlichst wünschst. Dadurch wirst du auch sehen, wer dich dabei unterstützt und wer seine eigenen limitierten Denkweisen auf dich überträgt und dich davon abhalten möchte – das ist oft nicht einmal böse gemeint. Sie kennen es nicht anders und haben sich diese Grenzen in ihren Kopf gesetzt. Sie möchten dich davor schützen, einen „Fehler“ zu machen. Aber ihre Ängste sind nicht deine und ihre Grenzen sind noch lange nicht deine.
Dies waren meine 10 Schritte, die dich in ein freieres und glücklicheres Leben führen können. Ich hoffe, du weißt nun, wo du ansetzen kannst und du so Schritt für Schritt deinen Weg finden kannst. Beginne mit deiner Freiheitsvision – was ist dir wichtig und wie sieht deine Freiheit aus – und löse dich nach und nach von allem, was dich davon abhält bzw. nicht deiner Vorstellung davon entspricht. Du wirst sehen, es sind die kleinen Veränderungen im Alltag, die in Summe den großen Unterschied machen, und die dir deine Freiheit bringen.
Du weißt nicht so genau, was du willst? Hier findest du heraus, was du wirklich willst.
Ich wünsche dir viel Spaß!
Deine