Bitterstoffe? Kennt ihr diese überhaupt noch? Chinin, Cynarin, Absinthin, Amarogentin, Naringin..?
Die meisten von euch werden sich vermutlich noch nie mit Bitterstoffen auseinandergesetzt haben. Kein Wunder, wenn die Lebensmittelindustrie diese gezielt aus den Lebensmitteln herauszüchtet. Deswegen suchen wir sie in unserer Ernährung vergeblich. Dabei sind Bitterstoffe so wichtig für unsere Gesundheit.
Wie wichtig sie sind und vor allem welche Vorteile sie euch bieten, werde ich euch im folgenden Beitrag zeigen.
Was sind Bitterstoffe?
Bitterstoffe sind einfach bitter schmeckende Substanzen. Was für eine Definition, was?!
Da die meisten Menschen die letzten Jahrzehnte hauptsächlich süße Speisen sowie Fertiggerichten mit viel Zucker, Salz und Geschmacksverstärker verzehrt haben, schmecken ihnen bitter schmeckende Lebensmittel nicht mehr. Die Lebensmittelindustrie züchtet die Bitterstoffe sogar aus unserem guten Gemüse heraus, weil die meisten Menschen eine Abneigung gegen bittere Lebensmittel haben.
Aber es hat einen Sinn, warum wir auf unserer Zunge neben süß, sauer, salzig, umami auch einen Geschmacksrezeptor für bitter haben, auch wenn dieser immer mehr in Vergessenheit gerät.
Bitterstoffe bieten für unser Wohlempfinden und unsere Verdauung zahlreiche Vorteile.
Welche gesundheitlichen Vorteile bieten Bitterstoffe?
Bitterstoffe sind sehr gesund und für eine gesunde, ausgewogene Ernährung unverzichtbar.
Sie wirken u.a. antioxidativ, stimmungsaufhellend, festigen das Bindegewebe, vermindern Risiko für Gallensteine, sind hilfreich bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis und unterstützen unsere Leber, die bei unserem Alkoholkonsum sowieso schon genug zu kämpfen hat. Aber vor allem werden Bitterstoffen folgende gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben.
1. Bitterstoffe fördern die Verdauung.
Isst man bitter schmeckende Lebensmittel, werden die Bitterrezeptoren auf der Zunge stimuliert. Dadurch beginnen Magen, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse unmittelbar mit der Produktion der Verdauungssekrete. Die Nahrung kann somit schneller und besser verstoffwechselt werden.
Zudem werden durch die Anregung der Leber mehr Schadstoffe aus dem Körper geleitet.
2. Bitterstoffe helfen bei Übersäuerung des Körpers.
Unser Körper hat sehr mit Übersäuerung zu kämpfen, da wir ihn mit verarbeiteten Lebensmitteln, Fleisch, Milch, Käse und Alkohol quälen. Hinzu kommen Stress und Zeitdruck.
Dies sind alles Faktoren, die zur Übersäuerung führen.
Umso wichtiger sind hier Bitterstoffe, da sie helfen, überschüssige Säure aus dem Körper zu leiten. So kann man den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht bringen.
3. Bitterstoffe stärken unser Immunsystem.
In unserem Darm sitzen 80% unserer Immunzellen. Durch den Verzehr von Bitterstoffen und die Stimulation der Bitterrezeptoren werden nicht nur wichtige Verdauungssäfte für die Verdauung freigesetzt, sondern auch wichtige Stoffe für unser Immunsystem produziert.
Eine gute Verdauung mit einem gesunden Darm gehen mit einem starken Immunsystem einher.
4. Bitterstoffe helfen beim Abnehmen.
Bitterstoffe helfen auf unterschiedlicher Weise beim Abnehmen.
Wie bereits erwähnt, verläuft durch Bitterstoffe die Verdauung durch die schnellere Produktion von Verdauungssekreten schneller ab. Der Körper sendet somit auch schneller das Sättigungsgefühl an das Hirn weiter. Man hört also hoffentlich schneller auf zu essen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die durch die Nahrung aufgenommen Fette besser aufgenommen und verstoffwechselt werden können.
Bitterstoffe helfen zudem bei Heißhunger, da sie den Appetit nach Süßem senken. Hierbei wirken sie nämlich vollkommen entgegengesetzt zu den Fertiggerichten oder Süßspeisen. Diese machen durch ihren Zuckergehalt und ihre Geschmacksverstärker viel mehr Lust auf noch mehr Essen und vor allem Süßigkeiten. Bitterstoffe hingegen zügeln den Appetit und das Verlangen nach Süßem.
Also das nächste Mal, wenn ihr euch nach einem Schokoriegel sehnt, greift vielleicht lieber zu Bitterstoffen. Dies kostet im ersten Moment vielleicht etwas Überwindung, aber es lohnt sich.
Welche Lebensmittel enthalten Bitterstoffe?
Bitterstoffe befinden sich in allen Kräutern, Gewürzen, Wildpflanzen, Obst und Gemüsen, die bitter schmecken, wie z.B.
- Amaranth
- Artischocken
- Chicorée
- Endiviensalat
- Grapefruit
- Ingwer
- Kurkuma
- Oliven
- Rucola
- Senfkörner
- Wermut
- Zartbitterschokolade
- Zimt
Das nächste Mal, wenn ihr also einen Nudelsalat zum Grillen zubereitet, fügt ein bisschen Rucola hinzu oder schnippelt neben Apfel, Banane oder Beeren auch mal eine Grapefruit in euer Müsli.
Der Anteil an Bitterstoffen in diesen Lebensmitteln ist allerdings nicht mehr so hoch wie vor 50 Jahren, da die Lebensmittelindustrie die bitter schmeckenden Substanzen gezielt aus den Lebensmitteln züchtet.
Deshalb empfehle ich euch, Bitterstoffe in Form von Tropfen oder Pulver zu euch zu nehmen, um die positiven Effekte zu erfahren.
Ich persönlich verwende die Bitterstoffe-Tropfen von Bitterliebe.
Diese sind rein pflanzlich und bestehen aus nur natürlichen Zutaten. Die Tropfen schmecken auch nicht so schrecklich, wie sie sich anhören und sie helfen auch bei Verdauungsbeschwerden.
Gerade Menschen mit einer großen Abneigung gegenüber bitteren Speisen – wenn Zartbitterschokolade, Grapefruit und Co nicht schmecken – sollten Bitterstoffe wieder vermehrt zu sich nehmen, um die Geschmacksrezeptoren wieder zu stimulieren.
Der jahrelange Konsum von süßen und salzigen Fertiggerichten hat nämlich unsere Geschmacksrezeptoren so beeinflusst, dass wir uns nach süßen und salzigen Speisen sehnen. Dies gilt es zu korrigieren, denn wir haben Bitterstoffe bitter nötig.
Ratsam ist es allerdings, sich langsam an die Bitterstoffe zu gewöhnen. Der Mensch ist ja schließlich immer noch ein Gewohnheitstier und es braucht seine Zeit.
Aber ich sage euch: Es lohnt sich, sich auf das bittere Geschmackserlebnis einzulassen.
Love and happy tasting,
Lisa.
Quellen:
- Andreas Hammering: Gut, besser, bitter: Bitterstoffe – die geheimen Energiespender, Südwest-Verlag, 2016
- Eberhard Teuscher: Pharmazeutische Biologie, 2. Auflage, Vieweg & Teubner, 1979
- Ute Wölfle, Christoph M. Schempp: Bitterstoffe – von der traditionellen Verwendung bis zum Einsatz an der Haut, Thieme-Verlag, 2018
Mega spannender Text! Auch deine anderen Texte sind total interessant finde ich! Zum Thema Bitterstoffe habe ich mich selber schon einmal schlau gelesen. Aktuell verwende ich die Produkte von Holy Hildegard, die haben auch noch weitere Produkte in ihrem Sortiment, die ich nur wärmstens empfehlen kann, vielleicht ist das ja etwas für dich! 😉
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Liebe Grüße, Lena
Hey danke Lena! 🙂